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Die Silvestertraditionen im internationalen Vergleich

Bleigießend, mit einem Gläschen Sekt in der Hand, verbringen die Deutschen den Jahreswechsel am liebsten. Auch das Feuerwerk ist aus den meisten europäischen Ländern nicht wegzudenken: Der Krach der Feuerwerkskörper soll böse Geister im neuen Jahr vertreiben! Wie feiern aber unsere Nachbarländer Silvester und wie unterscheiden sich die Bräuche im internationalen Vergleich?

Das tschechische Pendant zum Bleigießen ist das Lesen von Äpfeln: Die Formen der Kerngehäuse können Glück oder Unglück prophezeien! In Schottland wiederum ist die Zukunft von den Mitmenschen abhängig: Beim „First Fotting“-Brauch bestimmt der erste Gast, der über die hauseigene Türschwelle tritt, das Glück des Gastgebers. Je angenehmer der Gast, desto besser wird sein Jahr!

Die Spanier versprechen sich ein schönes Jahr, indem sie mit Sektgläsern anstoßen, in die vorher ein goldener Ring eingeworfen wurde. Zudem erhoffen sie sich die Erfüllung aller Wünsche, wenn zu jedem Glockenschlag um Mitternacht jeweils eine Traube gegessen wurde. Nachdem der Brauch jedoch vermehrt in Erstickungsfällen resultierte, wurden die Glockenschläge der Rathausuhr in Madrid auf drei Sekunden verlängert, um die Bevölkerung vor der Gefahr zu schützen. Auch in Argentinien und Portugal gehört das Traubenessen zu den beliebtesten Silvesterbräuchen. Die Portugiesen halten am Jahreswechsel zudem eine Münze in der Hand, die wiederum finanzielles Glück garantieren soll.

In Ecuador wird am 31. Dezember der Frust rausgelassen: Die aus alter Kleidung gefertigten- und aus Sägemehl gestopften Puppen werden um Mitternacht verbrannt, um Platz für das Gute im neuen Jahr zu schaffen. Auch in Bulgarien geht es etwas härter zu: Um sich Gesundheit und Reichtum zu bringen, schlagen sich die Einheimischen gegenseitig mit dem geschmückten Ast eines Kornelkirschbaums auf den Rücken. Dabei wünschen sie sich ein gesundes, fruchtbares und glückliches Jahr!

In Russland wird kurz vor Mitternacht ein Wunsch auf ein Stück Papier geschrieben und angezündet. Die Asche des Zettels wird in ein Sektglas gegeben und muss bis Mitternacht ausgetrunken werden: Wer das schafft, kann sich auf die Erfüllung seines Wunsches freuen! Aber keine Eile – die vielen Zeitzonen erlauben es, bis zu elf Mal Silvester zu feiern. „Pech im Spiel, Glück in der Liebe“ lautet das Motto der Griechen zum Jahreswechsel: Die Einheimischen spielen am liebsten Karten- und Würfelspiele in der Silvesternacht. Wer an seinem Spieltisch gewinnt, soll das ganze Jahr über Glück haben. Unglücklich wird man bei Verlust im neuen Jahr aber dennoch nicht!

Die Silvesterbräuche variieren von Land zu Land. Letztendlich wünschen sich aber alle nur eins: ein erfülltes, erfolgreiches und friedliches neues Jahr! In diesem Sinne wünschen auch wir allen – ein frohes neues Jahr 2023!

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